4. Ebene: Bewaffnete Auseinandersetzung

Auf dieser Ebene wird der Konflikt mit LARP-Waffen ausgetragen, die gemäß der Spiellogik zu ernsthaften und gefährlichen Verletzungen führen können. In einem bewaffneten Kampf würden die Charaktere nicht nur Schaden nehmen, sondern möglicherweise sogar sterben. Und auch wenn Kämpfe zum Liverollenspiel in der aventurischen Welt gehören, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Charaktere, die ihre Konflikte häufig über den bewaffneten Kampf austragen, vermutlich nicht alt werden, weil es sie irgendwann erwischt.

Lösen lässt sich dieses Problem mit verschiedenen Möglichkeiten, die bewaffnete Auseinandersetzung Regeln zu unterwerfen.

Duell zweier RitterRondraduell

Oft sind Duelle auf das erste Blut (bis zum ersten deutlichen Treffer) oder auf das zweite Blut (bis zur Kampfunfähigkeit oder Aufgabe eines Kämpfers) übliche und erprobte Methoden. Solche Beschränkungen geben den Spielern hinter den Charakteren oft auch zu verstehen, dass es nicht ums „Gewinnen“ geht, weil die Gefahr des Charaktertodes in der Spielsituation sehr gering ist, sondern vielmehr um eine stimmungsvolle Ausgestaltung des Konfliktes. Außerdem lassen sich hier auch weitere Beteiligte, wie Schiedsrichter, Sekundanten, Heilkundige oder einfach Zeugen miteinbeziehen. Und es ist natürlich auch denkbar, den Ausgang eines Kampfes bereits vorher im OT zu besprechen, um so den anderen Mitspielern ein besonders schönes Schauspiel zu liefern. Genauso ist es natürlich denkbar, es drauf ankommen zu lassen und sich lediglich auf die Härte des Kampfes und einzelne Bedingungen wie z.B. erlaubte Kopftreffer (wenn beide Helme tragen) zu einigen.

Der Kampf auf das zweite Blut ist die beliebteste Variante des Duellkampfes. Denn hier können erlittene Treffer schön und überzeugend ausgespielt werden, was die Illusion eines echten Kampfes unterstützt. Außerdem kann hier wieder eine verbale Konfliktkomponente eingebaut werden, in dem sich die Charaktere in Bezug auf bereits vorher stattgefundenes Konfliktspiel beschimpfen und im Eifer des Gefechtes womöglich Details ausplaudern, die sie vorher sorgsam verborgen haben.

KampfreiheSchlacht

Abzuraten ist von anderen Duellvarianten, die eine bestimmte Anzahl Treffer beinhalten oder mit irgendeiner Form der Orientierung auf das „Gewinnenwollen“ ausgetragen werden. Diese führen erfahrungsgemäß nur äußerst selten zu schönen Kampfsituationen für die Beteiligten und die anderen Mitspieler.

Das Problem bei dieser Konfliktebene ist faktisch die Darstellung von Kämpfen. Larp-Kampf ist nun einmal leider nicht so spektakulär wie ein Filmduell. Die Waffen sind aus Gummi und machen entsprechende Geräusche, schwere Treffer lassen keine Wunden oder beschädigte Kleidung/Rüstung zurück und die meisten Liverollenspieler sind auch keine perfekten Kampf-Choreographen. Dagegen sind viele äußerst begabt in der verbalen oder nonverbalen Konfliktdarstellung, weswegen wir hier noch mal auf diese anfänglichen Ebenen hinweisen wollen.

Tatsächlich ist es möglich, einen drohenden Kampf beinahe zu beginnen, dann aber doch wieder auf andere Konfliktebenen umzuschwenken. Gründe dafür lassen sich im Spiel leicht finden. Beispielsweise könnte es ein reglementierendes Gastrecht geben, ein Lager- oder Turnierfrieden dagegensprechen oder die Bedrohung durch Feinde von außerhalb, der gegenüber eigentlich Verbündete sich nicht gegenseitig schwächen sollten. So könnte zum Beispiel ein bereits abgemachtes Duell durch (zum Plot passende) Verhandlungen im Hintergrund zu einer unblutigen Lösung geführt werden. Hier kann ruhig auch die Orga des Cons einbezogen werden.

NiederschlagenKampfszene mit InFightDeeskalatives Verhalten


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