Gruppenkonzepte

Innerhalb von im Vorfeld zusammengestellten Gruppen, die sich über ihre OT-Spielpräferenzen und IT-Fähigkeiten intensiv abgestimmt haben, ist es natürlich besonders einfach, als auch wirkungsvoll die Charakterkonzepte wechselseitig zu unterstützen. Das beginnt schon bei kleinen Gruppen mit zwei bis drei Personen, zum Beispiel mit einem Ritter und Gefolge, oder einem Geweihten mit einem Begleiter und Novize. Aber auch größere Gruppen mit zehn oder mehr Personen sind denkbar und können gut funktionieren, wobei man hier auch darauf achten muss, die Veranstaltung nicht zu sprengen und durch die Präsenz der Gruppe nicht zu viel Raum einzunehmen und ggfs. andere Mitspieler unbeabsichtigt zu verdrängen.

Wir unterscheiden hier konzeptionelle und etablierte Gruppenkonzepte. Erstere sind dadurch bedingt, dass die Charaktere relativ neu oder die Bande zwischen den Figuren noch lose und wenig bis gar nicht bespielt wurden. Man möchte aber womöglich trotzdem ein funktionierendes Gruppengefüge darstellen, wodurch man nicht darum herum kommt sich im Vorfeld intensiv abzustimmen. Denn es ist überaus peinlich, wenn man nicht mal weiß, wie die engen Vertrauten heißen oder nicht darlegen kann, welche Kernkompetenzen die Gefährten in das Problem einzubringen vermögen.

Etablierte Gruppenkonzepte sind dagegen schon sehr viel homogener, weil sie hier die Charaktere auf verschiedenen Cons kennen lernen und näherkommen konnten. Es sind womöglich Freundschaftsbande gewachsen, genauso wie natürlich auch Konflikte bestehen können. Aufgabenverantwortlichkeiten und Anführerstrukturen sind genauso bekannt wie die Kern- und Nischenkompetenzen der Mitglieder der Gruppe, genauso wie man auch ein Stück weit ein Gefühl dafür entwickelt hat, wer jetzt gerade Bock zum Kämpfen, Schriftstudium, zur Plotjagd oder auf die anstrengende Wanderung hat.

Charaktere aus WeidenHolzfäller

Chancen im funktionierenden Gruppengefüge:

  • Es gibt einen Anführer, der die Belange der Gruppe vertritt, die Kompetenzen in den Raum werfen kann und dafür sorgt, dass die Spezialisten in geeigneten Situationen dazu geholt werden.
  • Der Informationsfluss ist gegeben und organisiert. Dieser fließt zu festgelegten Personen, die ihn entsprechend weitergeben oder als Abholstation fungieren. Außerdem organisieren diese dann auch entsprechende Informationsverteilungsrunden.
  • Die Gruppe kennt grob die Spielpräferenzen der anderen und kann bei den Aktionen darauf Rücksicht nehmen. Manche mögen gerne Kämpfe, andere Charakterspiel, einzelne haben Spaß an Texten und viele wollen gerne nachts im Wald spähen gehen. Wenn solche Dinge anstehen, versucht man die entsprechenden Leute zu informieren und sie somit einzubinden.
  • Die Mitglieder der Gruppe können anderen Mitspielern spannende, krasse, übertriebene oder geheime Geschichten über die anderen Charaktere erzählen und damit nicht nur schönes Spiel generieren, sondern auch das Konzept der anderen Figuren wirkungsvoll stützen.
  • Einzelne Mitglieder der Gruppe können sehr viel entspannter Konfliktspiel betreiben oder im Spiel absichtlich Fehler machen. Denn wenn es dann knallt, trifft es erst mal die Leute in der Gruppe, die vorne stehen und womöglich Lust darauf haben so etwas zu kompensieren.
  • Eine funktionierende Gruppe hat guten Zugriff auf Informationen, Plotgegenstände, Intime-Texte und Autoritäten. Dadurch können sie nicht nur intensiv am Plot partizipieren, sondern auch andere Mitspieler einbinden.

KonventsbesucherSchattenhelden

Spielpräferenzen-Bogen

Als kleines Hilfsmittel für Absprachen in konzeptionellen und in etablierten Gruppen haben wir einen Spielpräferenzen-Bogen entwickelt, der dem Charaktersteckbrief in seiner Aufmachung gar nicht so unähnlich ist. Dieser fragt eine Reihe von grundlegenden Informationen über den Charakter, aber auch Wünsche sowie Vorstellungen des Spielers dahinter ab. Konkret halten wir für eine tiefgehende Verflechtung in Gruppengefügen folgende Informationen für hilfreich:

  • IT-Informationen: Grundlegende Infos über den Charakter, wie Name, Titel, Profession, Glaube, Kernkompetenzen, Schwächen und die Natur der Einbindung in die Gruppe
  • OT-Spielpräferenzen: Was möchte der Spieler gerne machen, was macht er, wenn es notwendig ist, was nicht so gerne und was sind essentielle Dinge, die den Spaß an der Veranstaltung maßgeblich beeinflussen?
  • Übertriebenes IT-Charakterprofil: Beschreibt den Charakter aus einer Warte heraus, die sich gut eignet, um diese anderen Mitspieler zu präsentieren. Diese Beschreibung soll zwingend ein bisschen übertrieben und klischeehaft sein, weil es dann besser funktioniert.
  • Interne Informationen: In diesem Abschnitt gibt es noch mal Infos, die nur Charakteren bekannt sind, die die beschriebene Figur schon besser oder enger kennen. Wenn das Verhältnis eher lose ist, kann man das ignorieren, ansonsten sich nach Gutdünken daraus bedienen.
  • Anregungen um die Rolle in die Gruppe zu tragen: Welche Gerüchte, Geschichten, Kompetenzen, Spekulationen oder schlicht Informationen über den Charakter sollen im Rahmen des Spiels besonders in den Fokus gerückt werden?

Baron mit RitterHerzogin mit GefolgeFamilie


Du möchtest auch einen solchen Bogen nutzen? Na dann, hau rein!

Spielpräferenzen-Bogen